Neulich laufe ich durch die Stadt und plötzlich werde ich von einer Dame auf meinen Schlüsselanhänger angesprochen. Leider nicht, da sie ihn schön findet, sondern weil sie es unmöglich findet, dass er aus Pelz ist. Wieso ich denn keinen Kunstpelz kaufe, möchte sie wissen? Kunstpelz ist etwas, bei dem der Träger nicht nur Wert auf das Aussehen, sondern auch auf Ethik legt – könnte man meinen.
Allerdings sieht die Wahrheit ganz anders aus.
In den meisten Fällen kauft der Verbraucher überhaupt keinen Kunstpelz, sondern ein Gemisch aus Kunst- und Echtpelz. Stiftung Warentest überprüfte dies anhand von fünf Pelzteilen aus Geschäften, von denen alle fünf mit Echtpelz vermischt wurden. Dieser echte Pelz wurde allerdings so stark chemisch bearbeitet, dass nicht mehr herauszufinden war, von welchem Tier er stammte. Der Grund dafür liegt oftmals darin, dass ein qualitativ hochwertig hergestellter Kunstpelz teurer ist als echter Pelz.
Kommen wir nun zur Umweltbilanz. Bei der Produktion von künstlichem Pelz wird sehr viel CO2 ausgestoßen. Darüber hinaus verhält es sich hierbei ähnlich wie mit Mikroplastik. Die feinen Acrylhäärchen lösen sich teilweise erst in mehreren hundert Jahren auf. Der Kunstpelz wird also kaum recycelt.
Ein gekaufter künstlicher Fuchspelz zerstört auf lange Sicht also den natürlichen Lebensraum eines Fuchses...
Sollten wir da also nicht langsam umdenken und stattdessen auf Pelz aus freier Wildbahn und einer verantwortungsbewussten, nachhaltigen Quelle setzten?